Warum wir jetzt mehr Andersdenker brauchen

Pascal Pape

Wir sind in einer sehr heißen Situation. Menschen bekommen Ausgangssperre, die Freiheit wird eingeschränkt, sie sitzen teilweise auf engem Raum zusammen – und das vielleicht über Wochen, vielleicht noch länger. Menschen werden reizbarer. Diese Situation kann schnell eskalieren, das sehen wir jetzt schon. Die Gefahr ist vermutlich größer als durch das Virus selbst.

Auf der anderen Seite haben wir Menschen, die zusammenwachsen, wieder mehr miteinander reden. Menschen die ihre Perspektive ändern. Und einige versuchen immer wieder anderen Mut zu machen, sie zu inspirieren, damit auch sie ihren Fokus auf das Positive richten, auf die Veränderungen in der Natur, auf die Chance, die in jeder Krise steckt.

Davon bin ich ehrlich berührt und es hat mich auch inspiriert, mich anzuschließen und meinen Teil dazu beizutragen.

Denn die nächste Zeit wird darüber entscheiden, ob wir an dieser Krise zerbrechen oder daraus lernen, daran wachsen und gestärkt hervorgehen. Aber lass mich anders anfangen..

Wann siegt das Virus über den Körper?

Wann ist das Coronavirus am schlimmsten? Woran sterben Menschen? Was passiert im Körper?

Das habe ich bereits in meinem letzten Artikel zum Coronavirus geschrieben und wurde mittlerweile von zigfachen Virologen bestätigt – da sind sich alle einig:

Das Coronavirus siegt, wenn der Körper es nicht schafft, vom Kampf/Flucht-Modus wieder zurück in den Regenerations-Modus zu schalten.

Was heißt das? Wir haben zwei verschiedene Modi im Körper. Wer im Biologieunterricht aufgepasst hat, weiß das noch. Ganz kurz:

  • Einmal Kampf oder Flucht – oder auch Sympathikus
  • Auf der anderen Seite Ruhe, Erholung und Regeneration – oder auch Parasympathikus

Kommt ein Virus, dann startet Dein Körper sofort mit Entzündungen, das ist sein Kampf-Modus, seine Waffe (fliehen kann er ja schlecht). Gerät zum Beispiel das Virus in Deine Lunge, dann startet er eine Lungenentzündung. Damit wird das Virus bekämpft, besiegt, alles gut. Das Problem entsteht, wenn der Körper sich nicht mehr beruhigt. Dann feuert er immer weiter, auch auf eigene Zellen der Lunge und dann kann es böse enden.

Lass mich Dir einen Vergleich geben: Wenn ein Säbelzahntiger vor Dir steht, dann solltest Du wegrennen. Jetzt geht Dein Puls hoch, Du nimmst Deine Beine in die Hand und rennst 10 Minuten um Dein Leben = Sympathikus. Der Tiger ist abgehängt, Du hast es geschafft. Normalerweise solltest Du Dich jetzt hinsetzen und entspannen = Parasympathikus. Aber stell Dir vor, obwohl kein Tiger mehr da ist, rennst Du trotzdem weiter, stundenlang, immer weiter. Was passiert? Irgendwann mal kollabierst Du.

Dasselbe geschieht bei einem Virusangriff. Wenn Dein Körper nicht mehr zur Ruhe kommt, dann kollabiert Deine Lunge oder Dein Herz. Der Körper zerstört sich selbst.

Das Virus siegt, wenn der Körper es nicht schafft, vom Kampf/Flucht-Modus wieder zurück in den Regenerations-Modus zu schalten.

Das Problem der heutigen Zeit

Hat jemand Vorerkrankungen, wie Krebs oder Herzkrankheiten, dann steht sein Körper bereits unter mehr (oxidativem) Stress. Das heißt ihm fällt es schwerer in den Ruhe-Modus zu schalten. Das erklärt ganz einfach, warum wir hier eine viel höhere Sterblichkeit bei Coronavirus-Patienten sehen. Bei Medikamenten dasselbe Spiel.

Aber dieses Problem gibt es nicht erst seit Corona, sondern schon sehr lange. Es ist ein allgemeines Problem der heutigen Zeit.

Meine Leser wissen, dass ich viel darüber schreibe. Wir haben es auch in der modernen Ernährung, zum Beispiel: Ein Übermaß an Omega-6-Fettsäuren im Vergleich zu Omega-3-Fettsäuren bewirkt, dass Dein Körper Entzündungen nicht mehr vollständig abschalten kann. Er kommt nicht mehr in die Regeneration. Die Folge sind kleine chronische Entzündungen. Merkst Du was?

Auch psychischer Stress ist derselbe Mechanismus: Menschen kommen nicht mehr runter, der Körper kommt nicht genug zur Ruhe. Jeder Mangel an Nährstoffen, zu wenige Antioxidantien, zu viele Umweltgifte, Umweltverschmutzung – alles reizt unseren Körper und verursacht Stress.

Das Problem ist allgegenwärtig. Ich vergleiche es gerne mit einer Waage. Wir haben heute einfach viel zu viel Sympathikus, viel zu wenig Parasympathikus, viel zu viel Aktion, viel zu wenig Regeneration – überall!

Ich möchte, dass Du die Parallele siehst. Wer im Kampf/Flucht-Modus bleibt, der liefert den besten Nährboden für das Virus. Er schafft die allerbeste Grundlage, dass das Virus siegt. Denn wieso sollte Dein Immunsystem ruhig bleiben, wenn Du es nicht bist?

Ruhe und Regeneration sind absolut essenziell und das wichtigste in der aktuellen Situation.

Lass uns anders sein

Denk eine Sekunde darüber nach, was das bedeutet. Denk an andere Bereiche des Lebens. Wie verhältst Du Dich? Wie verhalten sich Menschen um Dich herum? Wer ist in welchem Modus?

Denk an die panischen Klopapier-Käufer. Denk an Menschen, die sich gegenseitig anpöbeln oder anschreien. Denk an Menschen, die mit dem Finger auf andere zeigen und sich gegenseitig unter Stress setzen. Wollen wir so miteinander umgehen? Wollen wir so eine Gesellschaft sein?

Fakt ist: Jeder rutscht mal in den „Sympathikus“ rein (außer vielleicht ein erleuchteter Mönch). Jeder wird mal panisch, egoistisch, aggressiv, kämpfend, fliehend, beißend, kratzend, fluchend. Ich nehme mich an dieser Stelle gar nicht aus, mir passiert das auch. Es liegt in unserer Natur, es ist Biologie. Kurzer Stress, kurze Panik ist ok und völlig natürlich. Nur Entspannung wäre auch nicht gesund. Ein gutes Immunsystem muss beides können: Hochregulieren und runterregulieren – wichtig ist das ausbalancieren, das schnelle Hin und Her.

Die Frage ist nur: Wie lange bleibt man im Kampf-Modus? Wann geht man mal einen Schritt zurück und atmet durch?

Was ich sicher sagen kann: Im Kampf/Flucht-Modus entsteht kein Wachstum. In diesem Modus werden wir an der Krise zugrunde gehen.

Umso mehr Menschen dagegen in die Ruhe kommen, desto mehr bleiben gesund und desto mehr werden wir aus der Krise lernen und daran wachsen. Also lass uns umdenken und den Modus wechseln. Lass uns anders sein. Und lass uns eine Welle starten, lass uns anderen dabei helfen.

Bist Du dabei? Hier ein paar Beispiele zum nachdenken.

Medien VS Selber denken

In den Medien bekommen wir sehr einseitige Berichterstattung. Es wird fast ausschließlich über negative Dinge berichtet. „Die Pandemie ist nicht mehr zu stoppen, es geht nur noch darum, die Kurve abzuflachen.“ Dass die Umweltverschmutzung zurückgeht, dass Kanäle in Venedig noch nie so sauber waren, dass Delfine wieder an Küsten schwimmen oder dass sehr viele Menschen gesund bleiben und werden, darüber berichten sie irgendwie nie.

„Man kann nichts tun, außer sich Zuhause einzusperren und auf einen Impfstoff zu warten.“

Diese Aussage zieht sich wie ein roter Faden durch die Medien und auch durch die Politik. Aber was macht das mit unserem Gehirn?

Wie soll der Körper reagieren, wenn man ihn ständig mit negativen Informationen bombardiert? Sympathikus-Denker verfallen spätestens jetzt in Panik – und wenn es nur ein leises Brummen im Unterbewusstsein ist. Sie schlucken blind, was man ihnen auf den Teller setzt. Schlimmstenfalls verbreiten sie es auch noch, „stecken“ andere an.

Andersdenker dagegen hinterfragen und sagen sich „moment mal, machtlos zu sein ist der allerschlimmste Zustand, in dem ich nur sein kann.“ Oder? Was ist schlimmer als vor einem hungrigen Tiger zu stehen? Wenn Du vor einem hungrigen Tiger an einen Baum gefesselt bist.

Machtlosigkeit ist absolut verheerend und das schlimmste, was man uns in unsere Köpfe hämmern kann – die Medien tun es trotzdem und zwar extrem konsequent. Wie viele Krankheiten alleine diese Panikmache verursacht, kann heute keiner sagen.

Andersdenker informieren sich selbst und haben den Mut, bei den Fakten zu bleiben. Sie fragen sich: Was kann ich tun? Warum redet keiner über unser Immunsystem? Mein Immunsystem ist meine stärkste Waffe. Also wie kann ich meinen Körper bestmöglich unterstützen?

Frust VS Aufmerksamkeit

Hochansteckendes Virus? Weniger Kontakt? Homeoffice? Ausgangssperre? Die einen verfallen in Frustration. Sie ärgern sich über das, was sie nicht mehr dürfen. Manche stecken so sehr in ihrem Frust fest, dass sie nicht mal mitbekommen haben, dass wir traumhafte Sonnentage hatten. Manche sparen sich durch ihr Homeoffice jeden Tag zwei Stunden Anfahrt und sind trotzdem frustriert, schimpfen, meckern, jammern.

Andersdenker wechseln ihren Fokus: Sie gehen in die bewusste Aufmerksamkeit. Sie sehen das Positive und die Chance. Sie sehen die Veränderung in der Natur. Wie viele Firmen müssen gerade umdenken und ihren Mitarbeitern Homeoffice ermöglichen? Endlich. Was bedeutet das für die Natur? Wow!

Andersdenker meditieren, nutzen die Pause, um über den Konsumwahn nachzudenken, überdenken ihre Arbeit (wie verhält sich meine Firma in dieser Situation? Bin ich hier zufrieden?), sie denken über ihr Leben nach, sie packen an, was sie schon länger anpacken wollten.

Wer schon mal gefastet hat, weiß dass Verzicht nicht immer negativ ist. Nicht nur hat der Körper Zeit durchzuatmen, auch schmeckt das Essen plötzlich intensiver, man gewinnt doppelt. Seien wir doch mal ehrlich: Die meisten von uns stecken in irgendeiner Form von Hamsterrad fest. Da ist es doch eine gelungene Abwechslung, mal durchschnaufen zu dürfen. Manche haben ihr Leben lang auf die Zombie-Apokalypse gewartet – hier ist sie endlich, nur ohne Zombies und ohne Apokalypse. Trotzdem endlich ein Grund zur Veränderung und für neue Chancen.

Panik VS Eigenverantwortung

Die einen rennen panisch von links nach rechts, pöbeln, schieben die Schuld ab. „Die blöden Teenager, die wieder im Park waren! Die sind schuld, wenn ich krank werde!“ Sie horten Klopapier, Mehl und Dosen-Ravioli – und begreifen nicht mal, dass sie damit ihr Risiko zu erkranken sogar erhöhen. Sie stopfen sich kiloweise Schokolade in den Mund und wenn sie bis jetzt noch nicht rauchen, dann ist wohl heute der beste Zeitpunkt anzufangen. Sie glauben den Medien, dass sie nur eine statistische Zahl auf einem Blatt sind und völlig machtlos wie ein Papierflieger im Wind segeln. Sie zählen täglich Todesfälle im Live-Ticker.

Andersdenker überlegen sich: Wie kann ich mein persönliches Risiko zu erkranken senken? Wenn über 80% nur milde Symptome haben, wie komme ich dann in diese 80%? Vielleicht fehlt nur noch ein kleines Stückchen. Was kann ich aktiv tun, um das Gesundheitssystem zu entlasten? Und damit ich keine Atemmaschine blockiere?

Wenn ich zur Risikogruppe gehöre, dann schütze ich mich selbst vor Infektion, ich gehe in die Eigenverantwortung, statt andere zu beschuldigen – ich darf um Hilfe bitten, wenn ich sie brauche. Ich setze an den wichtigsten Stellschrauben an: Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen und ungesunde Ernährung. Denn all diese Faktoren habe ich selbst in der Hand.

Ich wollte schon lange gesünder leben. Das mit diesen Smoothies wollte ich auch schon länger mal probieren. Warum nicht heute damit starten? Statt Dosenfutter gibt es frische Früchte, Gemüse, hochwertige Proteinquellen, gute Fette. Vielleicht probiere ich mal, ob hochdosiertes Vitamin C hilft, wenn eine Grippe anrollt. 500-1.000mg pro Stunde. Einfach mal ausprobieren. Eigenstudie, super. Oder Spazierengehen bei Sonnenschein, Vitamin D tanken –  wer weiß, vielleicht macht es sogar Spaß.

Ellbogen VS Gemeinschaft

Die einen sind im Ego-Modus, rammen im Supermarkt jede Omi aus dem Weg.

Andersdenker helfen sich gegenseitig. Sie fördern Gemeinschaft und Zusammenhalt. Ich sehe so viele Menschen, die zum ersten Mal ihre Nachbarn im Garten begrüßen. Das ist fantastisch. Dafür muss man sich nicht umarmen oder abknutschen. Tiere zählen auch zu unserer Gemeinschaft. Manche Hunde liegen kaputt in der Ecke und die Zunge hängt zum Boden, weil sie noch nie so viel „Gemeinschaft“ erfahren haben. Was alles möglich ist, wenn man Zwangs-Pause hat.

Isolation VS Unterstützung

Die einen schmeißen sich Zuhause auf die Couch, machen Netflix an und sagen sich „ich bin so sozial, voll Social Distancing!“

Andersdenker fragen sich: Moment mal. Ist das wirklich die Lösung? Helfe ich damit anderen? Stell Dir vor, alle Krankenschwestern, Ärzte und Pflegekräfte würden sagen „sorry, ich bin weg, ich mach Social Distancing“. Prost Mahlzeit! Es heißt Social Distancing, nicht soziale Isolation. Vor allem sehr alte Menschen und Hoch-Risikogruppen sollten natürlich Abstand halten und größte Vorsicht walten lassen. Aber junge und kräftige Menschen dürfen helfen.

Die Regierung überreagiert, weil auch für sie die Situation völlig neu und der Druck enorm ist. Wer weiter denkt, der wird realisieren, dass wir nicht alle Menschen monatelang einsperren können. Es reicht, Risikogruppen konsequent zu schützen. Ich bin mir sicher, in den nächsten Wochen und Monaten wird sich das noch ändern, es wird sich einspielen. Aber Andersdenker überlegen jetzt schon: Wie kann ich helfen, ohne dabei Menschen zu gefährden? Wie kann ich mich vorbereiten? Was kann ich jetzt schon tun, um andere zu unterstützen? Diejenigen, die es wirklich brauchen. Eine Idee hätte ich da..

An sich denken VS andere informieren

Die einen denken nur an sich selbst: Wie geht es mir? Wie kann ich mich schützen? Bin ich in Gefahr? Hab ich genug Klopapier, für meinen Panik-Stuhlgang?

Sie informieren sich (wenn überhaupt).

Andersdenker hinterfragen und informieren dann andere.

Ich meine.. Hinterfragst Du die Dinge und hamsterst dann die Informationen? Oder teilst Du Dein Wissen?

Denn ja, hamstern geht auch mit Informationen.

Also lass uns das Wissen teilen, dass wir sehr viel selbst in der Hand haben, dass wir nicht machtlos sind und wie wir bestmöglich Kontrolle übernehmen können. Es ist nie zu spät, sein Immunsystem zu unterstützen. Es ist nie zu spät, den Modus zu wechseln. Raus aus Kampf oder Flucht, rein in Entspannung und Regeneration. Wenn Du ganz besonders verrückt bist, dann komm in unser Team. Denn wir machen nichts anderes.

Lass uns andere inspirieren und ihnen Mut machen. Lass uns für andere da sein und gemeinsam wachsen.

Bist Du dabei?

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