Biorhythmus: Blaues Licht und seine Wirkung

Pascal Pape

Biorhythmus: Blaues Licht und seine Wirkung

Wir beschäftigen uns täglich mit unseren Mangelerscheinungen. Gesund leben, aber wie? Nehme ich genug Vitamine zu mir? Trinke ich genug? Esse ich vielfätig und abwechslungsreich? Doch wusstet Ihr, dass Ihr vermutlich unter Blaulichtmangel leidet?

Lichtmangel klingt jetzt sehr esoterisch, doch weltweit beschäftigen sich immer mehr Forscher mit den Auswirkungen von Licht auf unseren Körper. Sie fanden heraus, dass unser Körper im Alltag auf ausreichend blaues Licht angewiesen ist und die künstliche Beleuchtung von Räumen einen zu geringen natürlichen Blaulichtanteil aufweist. Wir leiden also insbesondere unter dem Mangel von blauem Licht.

Blaues Licht? Der Biorhythmus mal wieder…

Verantwortlich ist der Biorhythmus unseres Körpers, in diesem Fall der circadiane Rythmus, sprich die innere Uhr. Diese Uhr stellt sich jeden Tag neu ein. Und weil unser Körper ein Gewohnheitstier ist, erfolgt die Steuerung über natürliche Reize, die unser Körper über Millionen von Jahren der Evolution gewohnt ist.

Wie sah der Tagesrhythmus unserer wilden Vorfahren aus? Morgens aufstehen, ein paar Beeren auf die Hand, dann auf zum Jagen und Sammeln. Vor allem aber hielten sich Menschen in der Steinzeit und über 65.000 Generationen lang nunmal tagsüber vorwiegend im Freien auf. Nachdem der Himmel auch früher schon blau war, scheinte am Tag permanent blaues Licht von oben in unsere Augen. Der Schlüsselreiz für unseren Biorhythmus.

In der Anatomie des Auges sind den meisten wohl insbesondere die Stäbchen und Zapfen bekannt, die für das aktive Sehen zuständig sind. Zapfen sind für die Verarbeitung der Farbe und Stäbchen für die Verarbeitung der Helligkeit zuständig. Vor einigen Jahren aber erst haben Forscher neue Ganglienzellen in unserem Auge entdeckt, die auf Licht reagieren, ohne dabei zum eigentlichen Sehen beizutragen.

Diese Zellen reagieren auf den Reiz „blaues Licht“ und senden daraufhin Signale an unser Gehirn. Dieses wiederum schüttet als Antwort Hormone aus, die auch dem Rest des Körpers und der letzten Zelle im linken Zeh zu verstehen geben: Aha, es ist Tag.

Durch die Evolution haben sich unsere Ganglienzellen an das natürliche Licht des Himmels gewöhnt, der Reiz für Tag besteht deshalb vor allem aus zwei Faktoren:

1) Blaues Licht und

2) Licht, das von oben auf unser Auge strahlt

Dass Licht von oben kommen sollte, hatten Innenarchitekten wohl schon immer im Blut. Weißes Licht alleine reicht aber offensichtlich nicht aus, sondern entscheidend ist zudem die Wellenlängen. In geschlossenen Räumen erhält unser Körper nachweislich zu wenig des biologischen Signals „blaues Licht“. Hierdurch entsteht ein Mangel und unser Biorhythmus verschiebt sich, sprich: Unsere innere Uhr stellt sich nicht korrekt ein.

Blaues Licht ist für unseren Körper der Schlüsselreiz für Tag und reguliert unsere innere Uhr.

Wie die circadiane Rhythmik unseren Schlaf reguliert

Die circadiane Rhythmik reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus, sprich unsere innere Uhr. Was passiert aus biologischer Sicht in unserem Körper?

  1. Wir schlafen, mit reichlich „Schlaf-Hormon“ Melatonin im Blut;
  2. blaues Licht fällt auf unsere Augen/ Augenlider;
  3. der Körper schüttet das „Wach-Hormon“ Serotonin aus;
  4. Serotonin unterdrückt das Hormon Melatonin;

So werden wir aus Sicht der Hormone wach. Umso mehr Serotonin in unserem Blut ist, desto wacher werden wir. Der Kreislauf kehrt sich zur Nacht hin wieder um. Das bedeutet, Serotonin schwindet aus unserem Blut, Melatonin wirkt wieder stärker und wir werden müde.

Wird diese circadiane Rhythmik aus dem Gleichgewicht geworfen – durch zu wenig blaues Licht am Tag – so wirkt Melatonin tagsüber zu stark und abends zu schwach. Die Folge: Chaos in unserem Körper. Wir sind tagsüber müde und unkonzentriert, nachts dagegen schlafen wir unruhig oder leiden eventuell sogar unter chronischen Schlafstörungen.

Blaues Licht signalisiert unserem Körper Melatonin zu hemmen, das uns abends müde macht und nachts gut schlafen lässt. Stattdessen wird Serotonin aktiv, das uns wach und konzentriert macht.

Wie zu wenig natürliches blaues Licht unsere innere Uhr stört

In Studien hat man nun mehrere interessante Dinge herausgefunden. Unter anderem reagieren Menschen mit zunehmendem Alter immer schlechter auf den Reiz blaues Licht, vergleichbar mit dem ebenso schwächeren Stoffwechsel bei älteren Menschen. So erhält ein 45-Jähriger bereits nur noch 50% der nötigen Reize durch blaues Licht, um die circdiane Rhythmik optimal zu stimulieren und damit unsere innere Uhr natürlich zu regulieren. Mit zunehmendem Alter sinkt dieser Wert immer weiter. Ein entscheidender Grund, warum Schlafprobleme mit dem Alter zunehmen und Senioren häufig unter Schlafstörungen leiden.

Doch auch junge Menschen sind selten optimal versorgt. Natürlich sind einmal Schichtarbeiter zu nennen, die von dem biologischen Reiz blaues Licht kaum noch etwas mitbekommen und nachweislich häufig unter Schlafproblemen leiden. Piloten oder Menschen, die viel Reisen, leiden häufig unter Jetlag – auch hier steht der Biorhythmus Kopf.

Aber selbst wenn wir uns in Schule oder Beruf viel in geschlossenen Räumen aufhalten, ist unser Körper bereits an blauem Licht unterversorgt.

Die Beleuchtung von geschlossenen Räumen weist einen unnatürlich niedrigen Blaulichtanteil auf. Folgen können sein: Unkonzentrierheit, Kopfschmerzen, Schlafprobleme, bishin zu depressiver Stimmung

Blaulichtmangel = Serotoninmangel führt zu Depressionen

Was geschieht, wenn wir unter einem Mangel an blauem Licht leiden, zeigt sich zum Beispiel auch im Winter. Zu dieser Jahreszeit verspüren viele Menschen das Gefühl von Antreibslosigkeit, Müdigkeit, Schlafproblemen oder depressiver Stimmung. Noch ausgeprägter zeigen sich die Auswirkungen eines Blaulichtmangels auf die Gesundheit in skandinavischen Ländern. Hier ist der Lichtmangel so hoch, dass sogar die Selbstmordrate merklich höher ist, als in südlicheren Ländern.

Warum das? Serotonin – welches durch blaues Licht reguliert wird – ist auch als eines unserer „Glückshormone“ bekannt. Deshalb steht Serotoninmangel im direkten Zusammenhang mit Depressionen. Erhält unser Körper zu wenig blaues Licht, so produziert er folglich auch weniger Serotonin. Daher die Antriebslosigkeit im Winter oder auch die bekannten Winterdepressionen.

Blaulichtmangel verursacht Serotoninmangel. Zu wenig Serotonin steht im Zusammenhang mit Depressionen.

Blaues Licht steigert die Konzentration

Um das Zusammenspiel unserer Hormone zu verstehen, müssen wir zusätzlich ein drittes Hormon betrachten. Cortisol ist unser Stresshormon und hat einen schlechten Ruf, aber eigentlich ist es gar nicht so schlecht, sondern sehr wichtig. Bei allen gesunden Menschen ist der Cortisolspiegel morgens am höchsten und sinkt über den Tagesverlauf. Zusätzlich wird Cortisol in Stresssituationen ausgeschüttet. Cortisol ist simpel gesehen dafür zuständig, den Motor in unserem Körper auf „Energieverbrauch“ zu schalten, ist also für die Versorgung von Gehirn und Muskeln sehr wichtig.

Cortisol braucht jedoch die richtigen Mitspieler, um natürlich wirken zu können. So verträgt sich Cortsiol zum Beispiel nicht mit Kohlenhydraten am Morgen, wodurch es anstatt Fett zu verbrennen dieses aufbaut. Außerdem verträgt es sich verständlicherweise nicht mit unserem Schlafhormon Melatonin, welches uns müde macht und Körperfunktionen herunterfährt.

Mindert dagegen blaues Licht die Produktion von Melatonin, so kann unser Stresshormon Cortisol natürlich wirken. Mit dem ebenso „aufputschenden“ Serotonin versteht sich Cortisol blendend. Die beiden Hormone ergänzen sich und steigern im Zusammenspiel unsere Aufmerksamkeit und Konzentration. Wenn unsere Hormone tagsüber im richtigen Wechselspiel arbeiten, können wir dadurch folglich unsere Konzentration und Leistung enorm steigern. Zu wenig blaues Licht dagegen verursacht ein Hormon-Chaos in unserem Körper.

Diese Theorie belegen Studien an Schülern oder Arbeitskräften. An Schulen in Ulm oder Hamburg wurden unterschiedliche Studien mit blauem Licht durchgeführt. Hierbei wurden zum Beispiel vereinzelt Klassenzimmer mit einer himmelsähnlichen Beleuchtungsdecke ausgestattet und die Leistung der Schüler untersucht. Die Ergebnisse waren erstaunlich. So stieg die Lesegeschwindigkeit um 35%, während gleichzeitig die Fehlerrate um 45% sank.

Die Universität von Surrey untersuchte dagegen Arbeitnehmer im Büro. Man fand heraus, dass auch Erwachsene unter Einfluss von blauem Licht nachweislich produktiver, wacher und konzentrierter waren. Es verbesserte sich sogar die Stimmung und die Schlafqualität in der Nacht.

Wer sich täglich eine zusätzliche Portion blaues Licht gönnt, kann damit nachweislich seine Leistung steigern und die Schlafqualität verbessern.

Blaues Licht bei ADHS

Sogar bei krankhaften Symptomen wie Kindern mit ADHS konnte man durch den Einfluss von blauem Licht enorme Verbesserungen erzielen. ADHS ist auch bekannt als Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom oder Hyperaktivitätsstörung. Kinder mit ADHS werden von Schulkameraden und Lehrern oft als Zappelphilipp bezeichnet, weil ihnen die Fähigkeit fehlt sich ausreichend auf eine einzelne Tätigkeit zu konzentrieren. Die Hyperaktivität von zappelnden Schülern reduzierte sich in einer hamburger Studie um 76%.

Blaues Licht ermöglicht also sprichwörtlich Lichtdoping?

Blaues Licht wirkt tagsüber aufputschend und reguliert damit aktiv unseren Biorhythmus. Ist unser Biorhythmus richtig eingestellt, so schlafen wir wiederum nachts tiefer und besser.

Vorsicht ist jedoch bei einer unnatürlichen Überdosis am Abend oder gar nachts angesagt. Blaues Licht wirkt stärker als Energiedrinks oder Kaffee und stört zu später Stunde unsere innere Uhr. Abends ist es für unseren Körper wichtig, dass unser Schlafhormon Melatonin seine Wirkung entfalten kann. Deshalb sollte man abends unnatürliche Lichtquellen wie Monitore meiden und das Handy sollte ganz aus dem Schlafzimmer verschwinden.

Tagsüber dagegen kann unser Körper von blauem Licht kaum genug bekommen.

20 Minuten blaues Licht wirken stärker als 3 Tassen Kaffee.

Fazit: Tageslichtlampe & Co. für mehr blaues Licht

Wer seine Konzentration und Leistung am Tag steigern oder einfach nur seine innere Uhr ins Gleichgewicht bringen will, unter Schlafproblemen leidet oder sich generell viel in geschlossenen Räumen aufhält, für den gibt es sogenannte Tageslichtlampen. Die meisten Tageslichtlampen verfehlen jedoch ihren Zweck und verwenden statt blauem Licht lediglich grelles weißes Licht. Das bringt wenig, stört und die Erfahrung zeigt: Man macht es nicht.

Deshalb empfehlen wir die Tageslichtbrille der Firma EyEmotion-Glasses. Diese orientiert sich vollständig an der Natur und bietet weitere interessante Features, wie Gehirnstimulation beim Lernen oder für mehr Kreativtität. Im Gegensatz zu Tageslichtlampen kann man sie überall hin mitnehmen und überall anwenden, egal ob unterwegs im Auto oder zum Auftanken vor Stresssituationen.

Ich selbst nutze die Wirkung von blauem Licht vor allem an regnerischen Tagen, wenn das Wetter auf meine Stimmung drückt und ich nicht in die Gänge komme. Die Wirkung ist so verblüffend wie genial. Mehr Infos findest Du auch auf der Seite des Herstellers.

Unsere Empfehlung & mehr Infos:

Tageslichtbrille EyEmotion-Glasses

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